12. Tag

Mittwoch 07.07.04
Taudinat – Ruhetag
– Fahrzeit 0 h – Wegstrecke 0km – Summe 1008km – Temperatur 24°C

Ein richtiges Bett, fast weiß ich gar nicht mehr, wann das zum letzten Mal war. ja doch, bei der 4. Etappe in Saint Prest bei Dr. Brossollet und nun gleich zwei Nächte hintereinander, diese Gastfreundlichkeit zu erfahren, das beeindruckt mich sehr. Das Frühstück, dies sei mir noch erlaubt zu verraten ist in der so genannten „Sommerküche“ ein echt „deutsches“ mit Käse, Wurst, Konfitüre, und Frühstücks-Ei (à point). Aber sonst möchte ich die Privatsphäre meiner Freunde nicht weiter verletzen. Es ist ja doch ein Tatsachenbericht und keine Phanthasieerzählung, die ich hier niederschreibe. Deshalb gibt es heute auch keine Fotos mehr. Mit Claudia und Ludwig hatte ich heute einen angenehmen Tag, der mich zumindest körperlich nicht all zu sehr angestrengt hat. Wir sind ein wenig durch den Médoc gefahren, die beiden haben mir ein paar idyllische Chateaux (Weingüter) gezeigt. Auf riesigen Weinfeldern reift der berühmte Haut Médoc (Grand Crus) heran. Am Kopf einer Weinstockreihe steht oftmals ein Rosenstock, der dient neben der Augeweide einem sehr nützlichen Zweck. Er gilt als Indikator, dass die Biologie im Weinberg noch stimmt. Einige alte typische Dorfkirchen dieser Gegend haben wir uns angeschaut. Die Tagesrast heute war für mich recht angenehm und ich hatte beim Besuch der Kirchen stets eine gedankliche Verbindung zu meiner Pilgerreise. Wir besuchten Pauillac und Saint Éstèphe. Wir haben uns dann die romanische Kirche in Moulis angeschaut. Die Kirche in Verteuil hat zwei Türme, was in alter Zeit nur das Privileg von Kathedralen und Abteien war, also der Sitz eines Bischofs oder Abtes. Der Déambulatoire (Chorumgang) bietet den Pilgern und Besuchern die Möglichkeit, die in den Konchen befindlichen Reliquien zu verehren, um dort in stillem Gebet ungestört zu verweilen. Bemerkenswert hier auch das prächtig geschmückte Taufbecken und noch eines, eine eigenartige Reihe von Bartmännern als Steinrelief rundum den Tympanon der beiden Portale. Ich vermute das es sich um die Reihe der Profeten handelt aber ich werde ihrer Bedeutung später einmal nachgehen. Auch aus einem anderen Grund war der Ruhetag heute gar nicht so schlecht, denn es gab mehrmals wolkenbruchartige Regengüsse, die mir, wäre ich unterwegs gewesen, erspart blieben. Ich hatte ja immer ein schützendes Dach über dem Kopf. Meinen Weg für den nächsten Tag hat Ludwig mit mir minutiös ausgearbeitet. Ich will morgen westlich Bordeaux umfahren, weil ich die Stadt bereits kenne und habe mir deshalb eine genaue Wegbeschreibung notiert, bin nun auch ganz zuversichtlich, dass ich nun diese Stadtumfahrung gut finde. Spät am Abend gab es dann ein herrliches Dinner mit mehreren Gängen zubereitet vom Chef des Hauses und gegen Mitternacht war auch noch ein Geburtstag zu feiern. Um eins habe ich mich aber schließlich zurückgezogen, denn ich muss ja für den nächsten Tag wieder fit sein und wer weiss, welche Strapazen morgen auf mich zu kommen!

Reiseweg
zum 13. Tag

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