Herbstzeit
Im Oktober sind die Kastanien reif. Die mit Würmern fallen zuerst vom Baum, daher erfordert es noch etwas Geduld, bis die prallen glattschaligen aus ihrer stacheligen Hülle vom Baum fallen. Ich sammle immer nur die Dicksten, denn für den Rest gibt es genug Tiere die sich den ganzen Winter über davon ernähren. Meine Eltern haben mir oft davon erzählt, dass es im Winter an den Straßenecken der kölner Innenstadt Kastanienröster gab, die in Papiertütchen diese Köstlichkeit feilboten.
Zubereitung
Das ist ganz einfach. Zunächst müssen die Kastanien jedoch eine Stunde lang gewässert werden. Die, die oben schwimmen , wirft man am besten gleich weg, denn da hat sich sicher bereits ein Wurm häuslich in eingerichtet. Dann schneidet man in die braune Schale ein Kreuz, damit sie beim Rösten nicht explodieren und legt sie 15-25 Minuten in den auf 200°C vorgeheizten Ofen.
Eine andere Version der Zubereitung habe ich in der Innerschweiz entdeckt:
auf den Rost über ein leichtes Holzkohlefeuer geleg und mit einem feuchten Tuch abgedeckt, dass sie nicht austrocknen. Aber vorsicht die Kastanien immer mal wiederwenden damit sie nicht verbrennen.
Meine bevorzugte Version ist neuerdings so: Ich lege die entsprechende Portion in eine Alufolie, gebe etwa zwei Esslöffel Wasser dazu und verschließe die Folie oben, dass kein Wasser entweichen kann. Röstzeit etwa 20 Minuten. im Backofen oder auf dem Kaminofen. Gegessen werden sie dann am Besten halbiert mit einem Eierlöffel.
Nach dem Rösten, so habe ich gelesen, soll man die Kastanien 10 Minuten lang in einem heißem, feuchten Tuch ausruhen lassen. Die innere Schale soll sich dann leichter ablösen lassen Dennoch sollten die Kastanien möglichst heiß gegessen werden, so schmecken sie am besten.
Dabei trinke ich am liebsten einen herzhaften roter Bordeaux oder auch frischen Burgunder.
Kastanien müssen zur Aufbewahrung kühl gelagert werden, aber Vorsicht, denn allerlei Ungeziefer macht sich an die nahrhafte Kost. Wenn es eine gute Ernte gibt, konserviere ich Kastanien auch manchmal. Dazu werden sie gekocht, geschält und tiefgefroren. Kastanien eignen sich hervorragend als Beilage zu Wild und als Fülle für edles Geflügel aller Art.