24. Tag

Dienstag 16. August 05
Rom – Tagesstrecke 51 km – Gesamtstrecke 2109 km

Tages-Thema: – Obelisken, Säulen, Brunnen

Die ägyptischen Obelisken

Piazza San Giovanni in Laterano

Piazza San Giovanni in Laterano

Rom trägt auch den Beinamen Stadt der Obelisken, weil sie mit vierzehn an der Zahl so viele auf sich vereint, wie sonst keine andere Stadt auf der Welt. Ursprünglich ist der Obelisk (griechisch Spieß) das Hoheitszeichen des altägyptischen Sonnengottes Ra. Der Monolith (aus einem Stein) ist aus Granit gefertigt, viereckig und hat eine pyramidenförmige Spitze. Die Seiten sind oftmals mit Hieroglyphen versehen. Diese Säule symbolisiert Zeit und Ewigkeit; sein Schatten ist eine frühe Form der Sonnenuhr. So wundert es nicht, dass zunächst die römischen Kaiser nach der Eroberung Ägyptens dieses Hoheitszeichen für sich beanspruchten und nach Rom transportieren ließen. Nach dem Untergang des römischen Reiches übernahmen die Päpste dieses Zeichen zur Verherrlichung Gottes. Zwei dieser Obelisken standen früher jeweils an den Kehrschleifen des Circus Maximus, wurden später jedoch auf die Piazza del Populo und die Piazza San Giovanni umgesetzt. Letzterer ist mit über 38 m der Höchste und hat die Stelle eingenommen, wo früher einmal das Reiterstandbild Marc Aurels stand. Ein Geschichtsschreiber hat die äußerst schwierige Errichtung des Obelisken auf dem Petersplatz festgehalten. So wurden zuletzt die Zugseile nass gemacht, um den Stein durch die allmählich sich vergrößernde Spannung genau in die Vertikale zu bekommen.

Piazza della Minerva

Piazza della Minerva

Einen Obelisken habe ich besonders lieb gewonnen, das ist der Kleine, kaum sechs Meter hohe, auf der Piazza della Minerva, der mit dem Elefanten. Er wurde im alten Kloster der Dominikaner in den Ruinen des Isis-Tempels gefunden. Den Unterbau mit dem Elefanten hat Bernini entworfen. Was dieses Monument für mich so liebenswert macht ist die Inschrift auf dem Sockel, es heißt da: „wer immer du das hier siehst, versteh es als ein Lehrstück“ und weiter  „robustae mentis esse solidam sapientiam sustinere“ übersetzt „es bedarf eines starken Verstandes um die Last der Weißheit zu tragen.“ Nicht alle Obelisken habe ich gefunden, doch sollte man ein paar gesehen habe, die ich neben den schon erwähnten, noch nennen will: die, auf der Piazza Navonna sowie der Piazza Rotonda, am Pantheon und der Piazza Montecitorio

In diesem Zusammenhang will ich noch ein paar Worte zu den beiden kaiserlichen „Prunksäulen“ sagen. Die Trajanssäule und die Marc-Aurel-Säule, eine konsequente Fortführung der Obelisken. Fast 40 bzw. 30 Meter hoch, erzählen sie auf einem schraubenförmig geführten Reliefband zu Verherrlichung der beiden Kaiser von ihren Heldentaten.

Trajanssäule

Trajanssäule

Detail auf der Trajanssäule

Sie zeugen von hohem künstlerischem Können, sind heute aber auch ein geeignetes Anschauungsmaterial, um die Lebensgewohnheiten, Waffen und Kostüme der Menschen aus dieser Zeit zu verdeutlichen. Die durch innere Wendeltreppen begehbaren Säulen waren früher von den Kaiserstatuen gekrönt, heute stehen darauf die beiden Apostel Petrus und Paulus.

Die römischen Brunnen
Zweifellos gibt es auf der Welt keine Stadt, die reicher an Wasser und Brunnen ist als Rom. Schon seit der Antike brachten zahlreicher Aquädukte das erfrischende Nass mit abertausend Litern täglich von den Bergen herunter in die Stadt und speisten Brunnen und Thermen. Frisches Wasser ist allgegenwärtig, unzählige Brunnen in Straßen in Gassen und auf Plätzen, große, kleine, zierliche und prunkvolle, alle aber zum Nutzen und zur Erbauung des Menschen. Ich habe an vielen Brunnen meinen Vorrat aufgefüllt, und ich muss sagen nicht nur „Dat Wasser von Kölle is gut“, denn es schmeckt nicht nach Chlor. Allerdings haben in vergangener Zeit die Wasserfluten des Tiber die Stadt oftmals verheerend getroffen. Und nun zu den Brunnen selbst, wobei ich wieder einen kleinen Rundgang mache und stellvertretend ein paar Typische anführe.

Fontana di Trevi

Fontana diTrevi

Fontana diTrevi

das bedeutet „drei Leben“ (tre vie) und ist der berühmteste Brunnen, in den man ein Münze rückwärts hineinwirft, um wieder nach Rom zurück zukehren. Ich habe es noch nie gemacht und war dennoch schon zum sechsten Mal in Rom. Hier schmückt eine gigantische Brunnenanlage die ganze Fassade eines Palastes. Im Stil des Barock ist der Meeresgott Okeanus dargestellt; er steht auf einem Muschelwagen, der von Meerespferden gezogen wird. Überfluss und Heilkraft sind die allegorischen Personifizierungen links und rechts.

Fontana delle Baraccia
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Ich stehe auf einem der markantesten Plätze Roms der Piazza di Spagna. Vor der aufsteigenden Spanischen Treppe befindet sich ein Brunnen, den die Römer liebevoll „alte Badewanne“ nennen. Er stellt eine halb überflutete Barke dar, in Erinnerung an die große Flutkatastrophe im Jahre 1598. Dieses Wasserspiel ist ein geniales Werk Berninis; zwar meint Rilke in seinem Gedicht „Der Römische Brunnen“ den aus der Villa Borghese, seine Verse würden aber auch sehr gut hier zu diesem Brunnen passen

Fontana dei Fiume
Jetzt bin ich schon wieder mal auf der Piazza Navonna angekommen, um mir auf dessen Mitte den Vierströmebrunnen etwas näher zu betrachten. Auf einem künstlichen Felsen entspringen die vier großen Ströme der damals bekannten Welt, Donau, Ganges, Nil und Rio de la Plata. Sie sind Personifiziert dargestellt und sind umgeben von Pflanzen und Tieren dieser Erdteile.

Der Papstbrunnen

Der Papstbrunnen

Der Papstbrunnen

das ist der, mit den vier Papstkronen rechts an den Kolonnaden des Petersplatzes vorbei gleich an der Mauer, die zur Engelsburg führt. Es ist ein kleiner, ein „Minderbrunnen“ gar nicht so prachtvoll wie all die anderen, doch für mich von großer Bedeutung. Sooft ich in Rom war und immer wenn ich hier vorbei kam bin ich einmal um alle 8 Quellen herum gegangen und habe von Ihnen getrunken. Bis Heute hat diese Tatsache mir die Gewissheit gegeben, dass ich wiederkommen werde.

Ich bin am Ende meiner Besichtigungstour durch Rom angelangt und es hat mir großen Spaß gemacht. Natürlich habe ich noch viel mehr gesehen und erlebt, doch könnte das alles für den Leser etwas langweilig werden. Morgen werde ich also nicht mehr in die Stadt hineinfahren, sondern nur ein wenig ausruhen, schreiben und über das Erlebte nachdenken.

mein Reiseweg
zum 25.Tag

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